Sehr geehrte Nachbarn,
ich möchte Sie gerne auf die morgige Veranstaltung in unserem Viertel hinweisen.
„Tamaschito: Roman einer Gefangenschaft“ von Wieland Förster
Lesung: Klaus Büstrin
Musik: Christiane Starke, Violoncello
Am Donnerstag, den 21. April 2022, um 18.00 Uhr
in der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße, Potsdam
Wieland Förster greift in seinem stark autobiografischen Roman auf seine eigenen erschütternde
Erfahrungen während seiner U-Haft im Nachkriegsdresden zurück. Er wurde im September 1946
vom sowjetischen Geheimdienst als Jugendlicher festgenommen und zu 7 1/2 Jahren Haft
verurteilt, die er in Bautzen verbringen musste, bis er 1950 freigelassen wurde.
Der Bildhauer Wieland Förster lebt in Wensickendorf, einem Ortsteil von Oranienburg. Wieland
Förster ist 92 Jahre alt.
Seine Plastiken "Das Opfer"- gewidmet allen Opfern politischer Gewalt - und die "Nike 89" zur
Erinnerung die an die Maueröffnung 1989 hat die Fördergemeinschaft Lindenstraße 54 mit Hilfe
vieler Spender im Hof der Gedenkstätte Lindenstraße bzw. an der Glienicker Brücke in Potsdam
aufgestellt.
Am 18. April 1946 wurden drei 16-jährige Schüler des heutigen Einstein-Gymnasiums in Potsdam
vom sowjetischen Geheimdienst erschossen – nur der vierte von ihnen – der Fünfzehnjährige -
wurde begnadigt zu „20 Jahren Arbeitslager“. Allein zwischen Herbst 1945 und Frühjahr 1946
wurden 56 Jugendliche und Kinder aus Potsdam zum Tode oder zu langjährigen Freiheitsstrafen
verurteilt, davon 14 erschossen. (Benno Prieß: „Erschossen im Morgengrauen“)
An diese Jugendlichen, stellvertretend für alle zu Unrecht Inhaftierten, die in den ehemaligen
Gefängnissen dem Terror der sowjetischen Geheimdienste ausgesetzt waren, möchten wir an
diesem Tag erinnern und ihrer gedenken.
Wie alljährlich wollen wir im Anschluss an diese Lesung der Opfer der stalinistischen Gewalt auf
dem Innenhof an den Gedenktafeln an der Mauer des ehemaligen Gefängnisses mit Kränzen oder
Blumen gedenken.
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