Erschossen in Potsdam
Gedenktag am 18. April 1946 / 2016
zum Todesurteil gegen vier Schüler -
nur der Jüngste wurde „begnadigt“
Montag, den 18. April 2016 in der Gedenkstätte:
16 Uhr: Führung durchs Haus (Buchner), Büchertisch und
Gespräche (Frau Kurze)
17 Uhr: kurzes Zeitzeugen-Gespräch mit Margot Bonk und
Andreas Schlüter.
Im Dezember 1946 werden
vier Schüler eines Gymnasiums in Potsdam verhaftet, weil sie den damals
„freiwilligen“ Russisch-Unterricht geschwänzt hatten. Sie werden an den
sowjetischen Geheimdienst denunziert. Der beschuldigt die 16-Jährigen der
antisowjetischen Agitation und konstruiert einen „Werwolf“-Verdacht.
Vier Todesurteile. Am 16. April werden drei Schüler aus dem Gefängnis
Leistikowstraße abgeholt und an bis heute unbekanntem Ort erschossen. Nur der
Jüngste (damals 15) wird zu Zwangsarbeit „begnadigt“, überlebt in Gefängnissen
der DDR und lebt heute hochbetagt in Potsdam. - Frau Bonk berichtet als
die kleinere Schwester über ihren 1946 erschossenen Bruder. Andreas Schlüter
berichtet als Enkel des „begnadigten“ Hermann Schlüter über dessen Schicksal:
Moderation: Gisela Kurze
und Dr. Richard Buchner
18 Uhr Kranzniederlegung
zum 70. Jahrestag
der Erschießung der drei Potsdamer Schüler,
an den Gedenktafeln an
der Mauer des authentischen Ortes - mit Vertretern der demokratischen
Öffentlichkeit in Brandenburg und der Opferverbände des stalinistischen
Terrors. Wir gedenken aller unschuldigen Toten – und jener Menschen, die
wegen Widerstands gegen die sowjetische Diktatur zu Tode gebracht wurden. Im
NKWD-Lager Sachsenhausen starben 1945 – 1950 von 60 000 Inhaftierten etwa 12 000 oder jeder
Fünfte. Im NKWD-Lager Ketschendorf starben in nur 2 Jahren (1945-47)
über 4 000 Inhaftierte oder fast jeder Zweite.
Wir freuen uns, wenn Sie
zu diesem Gedenktag kommen. Wir bitten Sie, Blumen oder ggf. Kränze
mitzubringen.
Gedenkstätten-Verein und Memorial
Deutschland.(Richard Buchner)
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